Die Liebe zu den Pferden begann schon früh. Vermutlich wurde es mir sogar schon in die Wiege gelegt. Bereits meine Urgroßmutter war dem Pferdefieber verfallen. Sie war es unter anderem die mir als Kleinkind Kräuter erklärte. Auch meine Mutter ist Pferdefrau durch und durch. Kaum konnte ich alleine und richtig sitzen, hob sie mich aufs Pferd.
Ich ging den Weg, den wohl fast jedes Mädchen am Anfang seiner reiterlichen Laufbahn geht. Ich begann mit Reitstunden auf Schulpferden. Ich hatte jedoch das Glück, tolle Menschen um mich zu haben die mich förderten. Bis heute.
Ich träumte von einem Fuchs. Groß musste er sein und eventuell sportliche Ambitionen haben. Vielleicht ein Oldenburger oder Hannoveraner. Kleine Vereinsturniere wären schön. Dachte ich zumindest…
Und dann kam ER…
Ein fast 20-jähriger aus Argentinien importierter Criollo (Mestize).
Er war für einen Außenstehenden auf ersten Blick genau das Gegenteil wovon ich geträumt hatte. Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass er von seiner Art und Charakter genau das war was ich immer wollte. Er ist ein unglaubliches Pferd welches man nur einmal im Leben trifft. Nie zuvor hatte ich solch eine Verbindung zu einem Pferd. Es war Liebe auf den ersten Blick. Als ich ihn übernommen hatte war er untrainiert. Also begann ich mich mit dem Training, der Fütterung und der Haltung älterer Pferde zu befassen. Ich las viel, probierte dies und jenes aus und besuchte Kurse mit ihm. Mein Großer blühte auf. Erste Erfolge stellten sich ein. Ich merkte, dass mir das lesen und das bisschen ausprobieren nicht reichte. Ich wollte mehr, ich wollte alles genauer wissen. Ich begann vieles zu hinterfragen und meine eigenen Wege zu gehen.
Ende Oktober 2018 las ich eine Anzeige über junge Criollos in Not. Ich informierte mich darüber und bekam die Info, dass noch ein 2,5-jähriger Hengst übrig sei. Kurzerhand kaufte ich ihn und holte ihn am nächsten Tag ab. Vor mir stand ein kleines mageres Häufchen Elend. Wie schon bei meinem Großen gelangte ich immer wieder zum Thema Pferdeernährung zurück. Ich beschloss daraufhin mich auf die Ernährung von Pferden zu spezialisieren und absolvierte eine Ausbildung zum Ernährungscoach für Pferde. Doch das reichte mir noch nicht. Basierend auf den Ernährungscoach absolvierte ich die Zusatzausbildung Ernährungstherapeut für Pferde.
Das kleine Häufchen Elend von früher gibt es heute nicht mehr. Er ist mittlerweile 4,5 Jahre alt und erfreut sich bester Gesundheit.
Seit Anfang September 2020 gehört nun auch ein kleines schwarzes Pony zu meiner Herde. Wir haben uns sofort in den hübschen frechen Kerl verliebt und er macht unser Glück komplett. Er wird im Dezember 4 Jahre alt und darf sich erst einmal bei uns einleben. Im Frühjahr beginnt für ihn spielerisch die Ausbildung. Auch ein Shetty ist ein Pferd, welches seine Aufgabe braucht.